Metallicfarbe
Metallpigmentfarbe
Metallicfarbe besteht aus konventioneller Druckfarbe, die durch Metallpigmente angereichert wurde. Diese Effektpigmente reflektieren einfallendes Licht gerichtet, vergleichbar mit winzigen Spiegeln.
Technischer Hintergrund
Metallicfarben basieren auf konventionellen Druckfarben, denen Metallpigmente beigemischt sind. Diese richten sich im Farbfilm parallel zu Bedruckstoff bzw. Farbschicht aus und reflektieren das einfallende Licht an der Oberfläche.
Für Goldeffekte werden Messinglegierungen genutzt, silberner Metalleffekt entsteht aus Aluminiumpigmenten. Das Mischen mit Buntfarben erlaubt unterschiedlichen Metallglanz. Die Metallpigmente sind mit bis zu 20 µm Länge und einer Dicke von 1 µm größer als übliche Farbpigmente.
Die Übertragung erfolgt mit konventionellen, inzwischen auch mit digitalen Druckverfahren. Die Farbzusammensetzung hinsichtlich der Pigmentgröße muss auf das Druckverfahren abgestimmt sein.
Wirkung
Metallicfarben stellen eine Möglichkeit dar, metallische Eindrücke wiederzugeben. Das von den veredelten Flächen reflektierte Licht lenkt den Blick des Betrachters auf sich. Gegenüber Heißfolienprägungen oder Kaltfolientransfer fällt die Glanzwirkung jedoch geringer aus. Neben Gold- und Silbertönen sind auch farbige Metalle darstellbar.
Die Wirkung hängt vom Betrachtungswinkel ab und ist am stärksten im Reflexionswinkel. Auch hohe Schichtdicken verstärken den Effekt, da hierbei mehr und größere Pigmente übertragen werden können. Siebdruck ist ein ideales Druckverfahren, im Offsetdruck fällt der Metallglanz vergleichsweise gering aus.
Einsatzmöglichkeiten
Abbildungen metallischer Produkte wie Silberschmuck, Werkzeuge oder Fahrzeugteile erscheinen realitätsnah. Anwendung bietet sich an für Prospekte, Kataloge, Karten und Verpackungen.
Grenzen
Prinzipiell kann diese Effektfarbe auf allen Materialien aufgebracht werden, die auch für konventionelle Druckfarbe geeignet sind. Für hohe Deckkraft und Brillianz der Farben sind sehr glatte Oberfläche optimal. Aber auch ungestrichene Papiere und Karton sind prinzipiell bedruckbar.
Die Größe der Effektpigmente hat direkten Einfluss auf das nutzbare Druckverfahren und die Auflösung. Die relativ großen Pigmente (20 μm; vgl. Farbpigmente max. 1 μm) können beim Siebdruck zu Verstopfungen der Gewebeporen führen. Im konventionellen Offset führen die geringen Schichtdicken zu eingeschränktem Glanz, Verbesserung wird mit Lackierwerken erzielt.
Die metallisch bedruckten Flächen sind kratzempfindlich. Eine Schutzlackierung erhöht die Beständigkeit, reduziert aber den Metallglanz. Für Lebensmittelverpackungen sind Metallicfarben weniger gut geeignet, da sie nicht sensorisch neutral sind.
Quellen und weiterführende Literatur
[1] Hille, Frauke Helene: Veredlungsmöglichkeiten und Spezialeffekte für Bücher und Broschuren; Diplomarbeit, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), Fachbereich Medien, Studiengang Verlagsherstellung, 2008
[2] Murvai, Geza; Ober, Juliane: Inline-Veredelung im Bogen- und Endlosdruck. Bundesverband Druck und Medien, 2007
[3] Mediencommunity