Laminieren
auch Einsiegeln
Laminieren ist das beidseitige Kaschieren eines Materials mit Folie, wobei die Folie über den Bedruckstoff übersteht und ihn vollständig einschließt. Eingesiegelte Objekte sind optimal vor Verschmutzung und Feuchtigkeit geschützt. Sogar die Hygienestandards der medizinisch-technischen und pharmazeutischen Bereiche können damit eingehalten werden. Die Oberfläche der Laminierung kann unterschiedlich gestaltet sein; möglich sind brillanter Glanz, eine mattierte Oberfläche oder reflexionsfreie Strukturen.
Technischer Hintergrund
Beim Laminieren wird unter Druck- und Wärmeeinwirkung (60…100 °C) ein beidseitiger vollflächiger Verbund des Printproduktes mit Folie erzielt. Es kommen unterschiedlich dicke Folien (25…250 µm) hauptsächlich aus Polyester zum Einsatz. Die Kombinationsmöglichkeit zwischen Foliendicke und flächenbezogener Masse des Papiers erlaubt sowohl flexible, noch rollbare, als auch biegesteife Endprodukte.
Mögliche Merkmale bei der Einsiegelung sind: umlaufender Folienrand, transparenter Abheftrand, runde oder spitze Ecken, Konturenstanzungen, Lochbohrung, Ösen, Stanzung für Drahtkammbindung und verschiedene Sicherheitsmerkmale, daneben auch aufgespendete Etiketten.
Wirkung
Die optische Wirkung ist beim Laminieren davon abhängig, ob glänzende, matte oder strukturierte Folie verwendet wurde. Glänzende Folien verstärken die Wirkung der Druckfarben durch ihre glanzvolle Oberfläche, matte Folien verringern die Lichtreflexion auf der Oberfläche durch ihre aufgeraute Struktur und sorgen damit für eine angenehmere Lesbarkeit des Druckbilds. Die Farbwahrnehmung wird aber etwas abgeschwächt, es entsteht der typische edle, matte Oberflächeneindruck.
Die Laminierung schützt die Druckbildoberfläche vor Abrieb und Verschmutzung und aufgrund der allseitigen Einsiegelung auch optimal vor Feuchtigkeit.
Einsatzmöglichkeiten
Haupteinsatzgebiet von Laminierungen liegt bei Landkarten und Plänen aller Art, die vor Witterungseinflüssen geschützt werden sollen. Auch haltbare und knickstabile Ordnerblätter können hergestellt werden (Bürobedarf), beispielsweise für Mustermappen. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Speisekarten, die mit Getränken in Kontakt kommen können. In der klassischen Buchproduktion findet man Laminierungen eher selten.
Grenzen
Für eine Laminierung kommen Papiere mit einer flächenbezogenen Masse zwischen 115...350 g/m², nicht dicker als 0,4 mm, in Frage. Die besten Laminierergebnisse bringen gestrichene Papiere, optimal sind gussgestrichene. Ungestrichene Papieroberflächen sind zwar laminierbar, aber ihre Oberflächenstruktur zeichnet sich nach dem Laminieren auf der Folie ab. Dies kann interessant aussehen, wirkt aber meist unschön, weshalb Testlaminierungen empfehlenswert sind.
Kosten
Bei den meisten Veredelungsdienstleistern sind Materialkosten für die Laminierfolien relativ hoch.
Quellen und weiterführende Literatur
[1] Hille, Frauke Helene: Veredlungsmöglichkeiten und Spezialeffekte für Bücher und Broschuren; Diplomarbeit, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH), Fachbereich Medien, Studiengang Verlagsherstellung, 2008
[2] Beckmann, Till; Morlok, Franziska: Extra: Enzyklopädie der experimentellen Druckveredelung; Birkhäuser Verlag, 2009
[3] Webseite Achilles