H-UV-Offsetdruck
Beim H-UV-Offsetdruck kommen spezifizierte UV-härtende Druckfarben zum Einsatz und ein angepasstes Trocknersystem, das UV-Strahlung in einem engeren Wellenlängenbereich nutzt; vergleiche UV-Offsetdruck.
Technischer Hintergrund
UV-Offsetdruck ist ein in der Druckindustrie übliches Druckverfahren. UV-Farbe härtet durch Polymerisation aus, die durch Fotoinitiatoren angeregt wird.
Im Gegensatz zu herkömmlichen UV-Systemen ist die Strahlung der H-UV-Trockner auf einen engeren Wellenlängenbereich von nur 270…460 nm abgestimmt. Die bei niedrigerer Wellenlänge (200…260 nm) austretende schädliche Ozonstrahlung wird dadurch ebenso vermieden wie die Wärmeentwicklung in Bereichen von 400…500 nm. Die verwendete Druckfarbe ist mit ihren Fotoinitiatoren exakt auf diesen Wellenlängenbereich abgestimmt und härtet in Millisekunden aus. Weitere Trocknungszeiten vor der Weiterverarbeitung sind nicht erforderlich, kurze Lieferzeiten realisierbar.
Der Energiebedarf beträgt nur 1/3 im Vergleich zu herkömmlichen UV-Systemen. Der Bedruckstoff wird durch die geringe Wärmeeinstrahlung weniger belastet (Erwärmung auf nur 4…5 grd über Raumtemperatur). Im Gegensatz zu herkömmlicher UV-Farbe ist H-UV-Farbe weitestgehend geruchsneutral und recyclingfähig.
Wirkung
Es werden im Wesentlichen die gleichen Wirkungen erzielt wie mit UV-Offsetdruck.
Als Weißdruck wird das Verdrucken von Deckweiß im H-UV-Druck bezeichnet. Somit können transparente Materialien hinterdruckt und farbige bzw. metallisierte Oberflächen mit besonderen Effekten versehen werden. Bei metallischen Oberflächen kann der Metallreflex vollständig abgedeckt werden. Beispielsweise kann Etikettierung simuliert werden.
Einsatzmöglichkeiten
Es bestehen im Wesentlichen die gleichen Einsatzgebiete wie im UV-Offsetdruck.
Grenzen
Es sind im Wesentlichen die gleichen Grenzen wie im UV-Offsetdruck zu berücksichtigen.
Kosten
Die Kosten für H-UV-Farben sind wegen der speziellen Fotoinitiatoren etwa dreimal so hoch wie für herkömmliche, ölbasierte Druckfarben. Dafür kann der zum Schutz eingesetzte Dispersionslack meist eingespart werden. Die Druckmaschinen müssen über eine spezielle Ausrüstung verfügen, die Strahlungstrockner sind technisch aufwendig. Im Vergleich zum UV-Offsetdruck sind die Energiekosten jedoch geringer.