Rubbellack
Rubellack hat die Aufgabe, ein Druckbild vollständig oder partiell zu verdecken. Er wird beispielsweise zum Abdecken von Gewinn- und Rabattnummern, Zugangscodes oder PIN genutzt und sorgt für Überraschungseffekte und Datenschutz.
Technischer Hintergrund
Die Hauptaufgabe des Rubbellacks (jeweilige Hersteller sprechen auch von Rubbelfarbe) besteht darin, ein Druckbild vollständig oder partiell zu verdecken. Das Druckbild kann, in Abhängigkeit von der Auflagenhöhe, im Offset- oder Digitaldruck gedruckt werden. Der Rubbellack wird üblicherweise im Siebdruck aufgetragen. Zwischen Bedruckstoff und Rubbellack muss zusätzlich ein Releaselack verdruckt werden. Dieser bestimmt, wie leicht sich der Rubbellack entfernen lässt.
Auch der Rubbellack selbst beeinflusst das Ablöseverhalten. UV-Rubbellack ist hart und spröde und lässt sich eher schwer und unvollständig abrubbeln. Rubbellack auf Lösemittelbasis hingegen ist weich und somit leicht und vollständig ablösbar. Der Härtegrad lässt sich ebenfalls individuell auf das Produkt abstimmen.
Wirkung
Der Rubbellack besitzt in der ursprünglichen Form einen silbergrauen Farbton. Durch Überdrucken mit Gelb oder Rot entsteht daraus eine Gold- oder Kupferfarbe. Der eingefärbte Rubbellack kann jedoch je nach Kundewunsch auch direkt beim Hersteller bestellt werden. Mit einem schwarzen Überdruck von z. B. Symbolen oder Schrift kann zusätzlich Aufmerksamkeit entstehen.
Rubbellack kommt erst dann zur vollen Geltung, wenn der Betrachter aktiv wird und den Lack durch Rubbeln entfernt. Neben der visuellen Wahrnehmung steht hier die haptische Wirkung im Vordergrund. Abgesehen von der pragmatischen Aufgabe des Datenschutzes bei z. B. PIN kommen unter dem Aspekt der Veredelung außerdem die Neugier und der Überraschungseffekt hinzu.
Einsatzmöglichkeiten
Der Rubbellack wird für Produkte verwendet, die weniger luxuriös sind und keine Langlebigkeit aufweisen müssen. Als Beispiele sind Mailings, Postkarten, Preisausschreibungen, Adventkalender zu nennen. Auf Codekarten und Losen werden Gutscheincodes und Gewinnnummern abgedeckt. Bei diesen Produkten wird in der Regel ein weicher Lack benutzt, da der Spaß im Vordergrund stehen soll.
Auch bei PIN-Briefen von Banken findet der Rubbellack Anwendung, hierbei geht es um Datensicherheit, nicht um Veredelung. Bei diesen Briefen wird ein sehr harter Lack verwendet.
Grenzen
Der Bedruckstoff sollte eine möglichst hohe Glätte aufweisen, damit sich der Rubbellack gut und vollständig lösen lässt. Gestrichene Papiere und Folien sind besonders gut geeignet, für ungestrichenes Papier und Kartonagen werden Tests empfohlen.
Die Kombination aus Release- und Rubbellack stellt eine Art Balanceakt dar, da zum einen der Lack möglichst leicht und vollständig abgelöst werden soll, zum anderen aber äußeren Einflüssen standhalten muss. Bei der Weiterverarbeitung besteht das Risiko, dass sich der Lack unter Einwirkung von Druck, zum Beispiel unter dem Pressbalken beim Schneiden, partiell ablöst. Rill- und Perforationslinien sowie Falzbrüche sollten generell nicht über Rubbellackflächen verlaufen, sondern einen Abstand von etwa 3 mm besitzen.
Zu beachten ist auch, dass Rubbelflächen nicht unbegrenzt nutzbar sind. Der Lack ist nach etwa drei bis sechs Monaten durchgehärtet und lässt sich danach deutlich schwerer lösen. Die Zeitspanne fällt je nach Zusammensetzung von Release- und Rubbellack unterschiedlich aus.
Kosten
Der Druck von Releaselack und Rubbelfarbe ist relativ kostengünstig. Kleine Auflagen von z. B. Postkarten oder Flyern, die üblicherweise als Sammelformen preisgünstig hergestellt werden, werden aufgrund des zusätzlichen Siebdrucks jedoch teurer. Auch bei hohen Auflagen ist nicht mehr der Offsetdruck der preisbestimmende Faktor, sondern der Siebdruck.
Quellen und weiterführende Literatur
[1] INnUP